Rund oder eckig, knusprig oder weich – die Mohnzelten von heimischen Produzenten sind so vielfältig, wie das Handwerk nun einmal ist. Das fängt schon beim Teig an und mündet in die Streitfrage, was in der feinen Fülle außer Mohn noch drinnen sein sollte. Welche Zubereitung einem am besten schmeckt, kann man eigentlich nur wissen, wenn man sich durchgekostet hat. Jedenfalls ist es eine Freude, dass diese traditionelle böhmisch-österreichische Mehlspeise jetzt wieder vermehrt angeboten wird.
Die Bräuer-Mohnzelten sind aus Erdäpfelteig, so wie es auch die typischen Waldviertler Mohnzelten. Bei der Fülle lassen wir uns nicht gerne in die Rührschüssel schauen, denn diese ist selbst kreiert und wurde lange ausgetestet. Nur so viel sei verraten: Bei uns kommt auch etwas Marmelade rein. Und der Mohn für die Fülle wird immer frisch gequetscht . Durch den hohen Ölgehalt der Mohnsamen wird gemahlener Mohn schnell ranzig. Um dem vorzubeugen, mahlen wir den Mohn immer frisch vor der Verarbeitung.
Bräuer-Mohnzelten gibt es außerdem wahlweise mit Graumohn oder mit Weißmohn.
Warum Mohnzelten aus meiner Sicht die idealen Botschafter für unsere Region sind, liegt zum einen am Mohn. Dieser gedeiht sehr gut auf eher kargen Böden, von denen es im Mühlviertel genug gibt und er mag es auch gar nicht, wenn der Bauer zu viel düngt. Dadurch ist Mohn – auch aus nicht zertifizierter Bio-Landwirtschaft – sehr naturnahe kultiviert.
Das zweite große Merkmal, das gute Botschafter auszeichnet, ist ihre Reisefähigkeit. Mohnzelten lassen sich ganz unkompliziert per Post verschicken in alle Welt (fliegende Zelten sozusagen) und sie sind – am Ziel angekommen – frisch und köstlich, fast wie am Tag der Erzeugung.
Auch die Lagerung daheim ist bei Mohnzelten ganz unkompliziert. Wer Mohnzelten einfriert, hat sie jederzeit frisch zur Hand, wenn Besuch kommt, oder der Gusto auf Süßes auftaucht. Einfach bei Zimmertemperatur aufgehen lassen, oder ganz kurz in die Mikrowelle und der Duft des süßen Mohnes bereichert jede Kaffeerunde.
Süße Stunden mit Mohn
Wünscht Ihnen, Brotschafter Martin Bräuer
PS.: Die Mohnsaat ist reich an Kalzium und an Vitamin B und K. Um den Mohn ranken sich viele Mythen und weil die Mohnkapsel auch zur Erzeugung des Suchtmittels Opium verwendet werden kann, ist der Anbau in manchen Ländern noch immer verboten. Allerdings sind die österreichischen Züchtungen und damit auch die von der Bäckerei Bräuer verwendeten Mohnsorten Morphium-frei.